Was für ein Zirkus! Wie ensteht unsere Komfortzone?

Florian Floh ist gerade erst aus seiner Puppe geschlüpft. Er hat schon ein bisschen begonnen, seine aus weichem Hundefell bestehende Umgebung hüpfenderweise zu erforschen, als er hochgehoben und in eine kleine Holzkiste gepackt wird, die lediglich 8 cm hoch ist. Anfangs versucht er zu hüpfen und zu springen, wie das ein Floh eben tut, doch immer wieder stößt er oben an den hölzernen Widerstand. Mit der Zeit lernt er, sich nicht mehr weh zu tun, in dem er nur noch so hoch springt, dass er die Decke der Kiste nicht berührt. Er erkundet sein Terrain, bald kennt er jeden Winkel seiner Kiste, die nun sein sicheres Zuhause ist. Nach einer Weile muss Florian Floh in eine andere Holzkiste umziehen, die nur noch 4 cm hoch ist. Hier passiert es ihm anfangs wieder, dass er sich schrecklich den Kopf stößt, weil er ja noch auf die Höhe der alten Kiste eingestellt ist. Aber bald gelingt es ihm auch hier, seine Sprunghöhe anzupassen, um Kopfschmerzen zu vermeiden und er lernt, sich innerhalb der Kiste sicher zu bewegen. Die letzte Kiste, in die der Floh gepackt wird, ist nur noch winzige 1,5 cm hoch – so dass er bald das Springen und Hüpfen völlig aufgibt, weil es einfach keinen Sinn macht, wenn man sofort wieder an die Decke stößt.

 

Inzwischen kann sich Florian Floh  gar nicht mehr daran erinnern, dass er jemals springen konnte, denn er verdient nun seinen Lebensunterhalt damit, Kutschen zu ziehen, ein Karussell zu bewegen oder Fußball zu spielen. Es geht ihm gut, er ist ein Star und wird vom Publikum bewundert. Dreimal am Tag wird er gefüttert – außerhalb der Kiste auf dem Arm seines Herrn. Es wäre ihm ein Leichtes, reißauszunehmen, mit einem hohen Satz einfach davon zu hüpfen, niemand würde ihn finden – doch das tut er nicht! Warum?

Unsere Komfortzone

Florian Floh kommt gar nicht auf die Idee, davon zu hüpfen. Er hat einerseits gelernt, dass es keinen Sinn macht zu springen, denn sobald er es versucht, stößt er an einen Widerstand. Er ist also der Überzeugung, dass es besser ist, „am Boden“ zu bleiben! Springen ist mit Schmerz verbunden und um diesen zu vermeiden, lässt er es einfach sein. Zum anderen geht es ihm ja gut. Er hat sich sein Leben in seiner Welt eingerichtet und ist zufrieden. Er durfte viel lernen und Menschen bewundern ihn für seine Fähigkeiten. Seine Arbeit wird gut entlohnt. Eine Welt außerhalb seines Erlebens existiert für ihn nicht. Es gibt keinen Grund etwas zu ändern. Florian Floh lebt innerhalb seiner Komfortzone zufrieden vor sich hin...

 

Doch was passiert, wenn es ihm doch irgendwann zu langweilig wird, immer wieder Kutschen zu ziehen, immer auf das selbe Tor zu zielen, immer im Kreis zu laufen, damit das Karusell in Bewegung bleibt? Würde Florian Floh den Ausspruch „Think outside the box!“ wörtlich nehmen, könnten sich ihm wahrhaft neue Perpektiven eröffnen!

 

Kennst du  solche Situationen, in denen es dir ähnlich geht wie Florian Floh? Eigentlich geht’s dir ja gut, aber es fehlt etwas! Du lebst nicht wirklich das, was du bist und was deinen Fähigkeiten entspricht. Du denkst, es muss doch noch etwas anderes geben! Wofür würde es sich eigentlich lohnen, morgens früh aufzustehen?

 

 

Ich stelle dir eine Übung vor, die es dir ermöglicht, deine eigene Komfortzone wahrzunehmen und ihre Grenzen und den Bereich außerhalb zu erkunden.