Übung zur Komfortzone (A)

Bis an die Grenze

Für diese Übung benötigst du eine Schnur (z.B. Packschnur oder Wolle) und etwas zum Schreiben (Stift und Papier).

Ausgangssituation

Wann verhältst du dich ähnlich wie Florian Floh?

 

Wähle eine konkrete Situation aus, in der du in deiner Komfortzone bleibst, obwohl du damit nicht wirklich zufrieden bist.

Was würdest du gerne ändern? Was nervt dich?

Vorbereitung:

  • Markiere mit der Schnur am Boden einen Kreis. Der Innenbereich stellt deine Komfortzone dar: das Verhalten, das du bisher gewählt hast, das du gewohnt bist und das dir Sicherheit gibt.
  • Wähle ein Symbol für deine Komfortzone: Du kannst z.B. ein inneres Bild visualisieren oder vielleicht fällt dir ein Musikstück, ein Song zu deiner Situation ein. Oder du hast einen konkreten Gegenstand, den du in den Kreis legen möchtest.

Anleitung

1. In den Kreis treten:

Stell dich in die Mitte des Kreises, der deine Komfortzone darstellt.

 

Stelle dir folgende Fragen:

  • Wie fühlt es sich in meiner Komfortzone an?
  • Was gefällt mir hier?
  • Welche Vorteile hat es, dass es diesen Bereich gibt?
  • Welche Gefühle erlebe ich, wenn ich mich hier befinde?

Nimm wahr, was da ist und würdige deine Komfortzone in ihrer Funktion.

2. Sich der Grenze nähern

Gehe in Richtung Schnur an den Rand deiner Komfortzone

 

Stelle dir folgende Fragen:

  • Was gibt es zu sehen, wenn ich über die Grenze hinausschaue? Was wäre hier vielleicht interessant?
  • Wie fühlt es sich an, an dieser Grenze zu stehen? Welche Emotionen kann ich wahrnehmen?
  • Was habe ich bisher dafür getan, um den Kreis nicht verlassen zu müssen? Wie erfolgreich war ich damit?
  • Welche Folgen hatte mein Handeln / mein Verhalten für mich und für andere?
  • Wofür würde es sich lohnen, einen Schritt außerhalb des Kreises zu setzen? Was wäre der Gewinn?

3. Den Kreis verlassen

Öffnen den Kreis, in dem du Anfang und Ende der Schnur etwas auseinanderziehst. Du befindest dich noch immer in der Mittes des Kreises und betrachtest die kleine Öffnung. Gehe nun durch die Öffnung nach draußen.

 

Stelle dir folgende Fragen:

  • Wie wäre es, in meiner Situation hier an dieser Stelle zu sein?
  • Wie fühle ich mich hier?
  • Was genau ist jetzt die Herausforderung?
  • Welche Einwände kommen mir gerade in den Sinn?

Notiere alles, was dir dazu einfällt. Durch diese Übung gelangst du zu den Überzeugungen, die dich bisher vielleicht an einer Veränderung gehindert haben. Dies können Dinge sein, die dich selbst betreffen, z.B. „Das kann ich mir nicht leisten!“, „Dafür bin ich zu alt!“ oder „Das trau ich mich nicht!“. Sehr oft behindern uns aber auch Überzeugungen, die darauf beruhen, was wir denken, das andere denken oder tun könnten: „Man wird mich auslachen!“, „Bei meinem Chef wird das nicht gut ankommen!“ oder „So was tut man nicht!“.

 

Schaue genau hin, welche Einwände auftauchen!

Gehe ihnen auf den Grund! Hinterfrage sie:

  • Woher kommen die Einwände?
  • Sind es wirklich meine eigenen Einwände?
  • Welche konkreten Erfahrungen habe ich dazu?
  • Welche Gegenbeispiele für diese Einwände gibt es?

Resümee

Wir haben uns alle in unserer Komfortzone gemütlich eingerichtet. Ob wir anstehende Veränderungen als Herausforderungen sehen können oder ihnen mit Unsicherheit und Stress begegnen, hängt davon ab, wie groß unsere Komfortzone ist, welche Regeln und Überzeugungen dort gelten. Auch spielt es eine Rolle, ob diese Zone durchlässig ist, ob wir es schon einmal probiert haben, herauszutreten und welche Erfahrungen wir dabei gemacht haben. Doch eines wird uns hier bewusst: Wir sind nicht begrenzt, weil es uns an Fähigkeiten fehlt, sondern durch unsere Glaubenshaltungen und Überzeugungen, die wir über uns selbst und über die Welt haben, werden diejenigen Verhaltensmuster aufrecherhalten, die uns das Weiterleben in der Komfortzone sichern. So haben wir zahlreiche Strategien entwickelt, um unsere Sicherheit zu bewahren. Lernerfahrungen sind jedoch nur dadurch möglich, dass wir uns unserer geistigen Grenzen bewusst werden und uns trauen, sie zu überschreiten.

 

Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, d.h. wenn du wirklich aus deiner Komfortzone heraustreten möchtest, habe ich noch eine Übung für dich vorbereitet.